Hast auch du den Wunsch, deinen Körper (wieder) mehr zu spüren und zu bewohnen? Ihm wieder mehr zuzuhören und die ihm innewohnende Weisheit Stück für Stück zu entdecken?
In diesem Artikel teile ich, wie ich das Qi Gong-Üben dazu nutze, meinem Körper liebevoller zu begegnen und wieder mehr zuzuhören.
Wenn ich für mich selbst Qi Gong übe, überlege ich mir meistens vorher nicht, welche Übungen ich machen möchte. Ich stelle mich auf den "Qi Gong-Platz" in meiner Wohnung und warte, bis mein Körper von alleine beginnt, sich zu bewegen. Manchmal beginnt es mit einem sanften Wiegen oder Ausschütteln, manchmal fordert mein Körper ein "klassisches" Aufwärmen und manchmal ist der Impuls da, bestimmte Qi Gong-Übungen zu machen. Dann folge ich dem, was sich im jeweiligen Moment gut und leicht anfühlt. Manchmal ist es einfach ein intuitives Bewegen und manchmal ist mir nach "richtigen" Qi Gong-Übungen.
Auch die Dauer, wie lange mein Körper sich in dem Moment bewegen möchte, entsteht aus dem jeweiligen Moment. Es gibt Tage, da möchte mein Körper sich nur ein paar Minuten bewusst bewegen und es gibt Tage, da entsteht eine halbstündige Qi Gong-Einheit und ich bin überrascht, wie sich wie von alleine eine Übung an die andere reiht.
Anfangs fiel es mir schwerer, mich auf diese prozesshafte Herangehensweise einzulassen. Ich hatte konkrete Vorstellungen davon, wie eine gelungene Übungseinheit auszusehen hatte und was "sinnvoll" sei. Gerade an Tagen, an denen ich mich nicht "auf der Höhe" fühlte, habe ich dann früher oft kein Qi Gong gemacht, da ich dachte, dass ich mich dafür ja eh nicht bereit fühlte. Dass es mir gerade an solchen Tagen aber total gut tut, mich intuitiv zu bewegen und dass mein Körper ja sowieso immer den nächsten liebevollen Schritt kennt, lerne ich immer mehr anzuerkennen.
Mittlerweile fällt es mir zwar leicht, den Körper-Bewegungs-Impulsen zu folgen, ich ertappe mich aber oft dabei, wie mein Kopf die Bewegungseinheit danach bewertet - nach dem Motte: ein langes Üben mit vielen Übungen ist erfolgreich und ein kurzes intuitives Bewegen ist doch irgendwie "komisch".
Ich übe mich darin, den Impulsen meines Körpers noch tiefer zu vertrauen und anzuerkennen, dass sie in jedem Moment genau richtig für mich sind.
Das ist die Art, wie sich regelmäßiges Qi Gong Üben für mich angenehm und leicht anfühlt.
Vielleicht inspiriert es dich ja, diese Herangehensweise mal auszuprobieren?!
Ich wünsche dir dafür viel Geduld, nach-Innen-Lauschen und Mut zum Unperfektionismus! :-)